Verbandskläranlage

WEIL SAUBERES WASSER NICHT
SELBSTVERSTÄNDLICH IST!

Mitte der Sechziger Jahre war die Entwicklung der Zivilisation im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft so weit fortgeschritten, dass der damit verbundene Abwasseranfall unübersehbar und für die Gewässer untragbar wurde.

Bereits 1972 wurde in der Ortschaft Wörth, nur 1 km vom Stadtzentrum Eferding entfernt eine biologische Kläranlage erbaut und zählte damit zu den frühesten in Oberösterreich.

Aufgrund des immer größer werdenden Einzugsgebietes und der steigenden Bevölkerungsdichte musste die Kläranlage ausgebaut werden.

Da sich in der Bevölkerung die Bedenken bezüglich der Geruchsbelästigung mehrten, konnte im Augebiet in der Gemeinde Pupping ein neuer Standort gefunden werden. Die Kläranlage wurde in den Jahren 1987 – 1990 neu errichtet, und seit November 1989 klärt sie nun die Abwässer der sieben Mitgliedsgemeinden.

Klärsystem

So wird das Abwasser wieder sauber …

Das gesammelte Abwasser aus den 7 Mitgliedsgemeinden gelangt über den Zuleitungskanal zur Verbandskläranlage. Es folgt die erste Stufe die mechanische Reinigung. Bis zu 240 l/s Abwasser werden über 2 leistungsstarke Schnecken hoch zum Rechen gepumpt und dort von Grobstoffen wie Feuchttücher, Papier, Müll und allem was sich nicht in Wasser auflöst gereinigt. Kleinere Teile und Schwimmstoffe werden im Sandfang oder Vorklärbecken entfernt – das Wasser ist da bereits zu 30 % sauber.

Im zweiten Schritt kommt die biologische Reinigung, diese besteht aus dem Belebungsbecken mit Belüftung und dem Nachklärbecken.
In den Belebungsbecken wird die Reinigungsarbeit von Milliarden von Bakterien und Kleinlebewesen verrichtet, die sich von den Verunreinigungen ernähren und sich laufend rasch vermehren. Zum Leben brauchen die Bakterien den Sauerstoff der Luft, diese wird in großen Mengen in die rd. 4,5 m tiefen Belebungsbecken eingeblasen.

Durch die Bakterien werden auch alle flüssigen und unsichtbaren Verunreinigungen in absetzbaren Schlamm umgewandelt, dabei wird das Wasser zu 95 – 98 Prozent gereinigt. Das gereinigte Wasser wird in den Vorfluter die Aschach eingeleitet – die restlichen 2-5 Prozent reinigt die Natur im Laufe der Zeit.

Der Schlamm aus dem Vorklär- und Belebungsbecken wird in die Faultürme gepumpt und dort auf 37° C geheizt, er fault unter Luftabschluss aus und ist danach fast geruchslos. Der getrocknete Klärschlamm wird in der Landwirtschaft in einigen Bereichen als Dünger verwendet.
Das bei der Trocknung entstehende Klärgas wird im Blockheizkraftwerk in elektrischen Strom umgewandelt und die Abwärme zum Heizen der Faultürme und des Betriebsgebäudes verwendet. Die Eigenstromabdeckung beträgt durchschnittlich 56 %.

Die Kanalsysteme

Trennkanalisation:

Schmutz- und Niederschlagswässer werden getrennt gesammelt. In den Schmutzwasserkanal dürfen nur sogenannte häusliche Schmutzwässer von z.B. Bad, Küche, WC.
Auf keinen Fall dürfen Oberflächen- bzw. Niederschlagswässer von Dächern oder Hauseinfahrten in den Schmutzwasserkanal gelangen. Die nur geringfügig verunreinigten Niederschlagswässer werden über einen separaten Regenwasserkanal abgeleitet oder auf eigenem Grund zur Versickerung gebracht.

Mischwasserkanalisation:

Bei der Mischwasserkanalisation gibt es nur einen Kanal für Schmutz- und Niederschlagswässer. Bei Kanalneubauten wird heutzutage die Trennkanalisation bevorzugt, da bei der Mischwasserkanalisation auch das relativ wenig verschmutzte Regenwasser ebenso in die Kläranlage gelangt und aufwändig mitgereinigt werden muss.

Wir empfehlen den Einbau einer Rückstauklappe!

Das Kanalnetz ist oft für die immer häufiger werdenden sintflutartigen Regenfälle technisch nicht ausgelegt. Jeder Liegenschaftseigentümer ist verpflichtet sich gegen Rückstau aus dem öffentlichen Kanalnetz selber zu schützen.
Eine normgemäße Rückstausicherung verhindert den Rückfluss des Abwassers aus dem öffentlichen Kanal ins Haus und bewahrt so vor Schäden im Haus.